Die Sonnengruppe

 

 

 

Die Sonnengruppe ist eine integrative Gruppe mit maximal 18 Kindern im Alter von 3-6 Jahren, diese werden von zwei Waldorferziehern und einer Heilpädagogin betreut, unterstützt von einem Bundesfreiwilligen und einem Jahrespraktikanten. 

Vorbild und Nachahmung, Rhythmus und Wiederholung und die Pflege der Sinne sind die drei wichtigen Säulen in der Waldorfpädagogik.

Die rhythmische Gestaltung des Tages, der Woche und des Jahres schaffen Orientierung in zeitlicher Hinsicht und tragen auf diese Weise zur seelischen  Ausgeglichenheit bei. Für die Kinder entwickelt sich daraus die Sicherheit, dass alles, was es erlebt einen Sinn ergibt. In unserem  Tagesablauf gibt es einen ständigen Wechsel von freiem, bewegtem Spiel sowie ruhig geführte Phasen (Geschichten hören, Puppenspiel usw.). Durch tägliche Finger- und Handgestenspiele, Lieder, Kreisspiele, Reigen, Puppenspiele und Geschichten erweitern die  Kinder ihre sprachlichen Kompetenzen und lernen, das gehörte phantasievoll in eigene Puppen- und Rollenspiele umzusetzen. Bei vielseitigen hauswirtschaftlichen und handwerklichen Tätigkeiten lernen die Kinder ihre Fein- und Grobmotorik zu erweitern (z. B. Abwaschen, Abtrocknen, Obst und Gemüse schneiden, Handtücher falten und legen, Fegen, Tischdecken, bei der Gartenpflege das Gießen, Graben, Säen, Harken und dem Umgang mit Holz beim Schnitzen und Sägen). Wir unterstützen die Kinder dabei, dass sie durch das Leben in der Gruppe im sozialen und emotionalen Bereich gestärkt werden, lernen mit Konflikten umzugehen, Selbstständigkeit ergreifen, sich gegenseitig unterstützen und helfen, aufmerksam den Anderen gegenüber werden, eine gewisse Ordnung und Struktur erlernen und mit vielen anderen unterschiedlichen Persönlichkeiten auszukommen. 

Sowie der Tagesablauf rhythmisch gegliedert ist, so ist jeder Tag in einem festen Wochenrhythmus eingebunden. 

 

 

Unser Gruppenraum ist so gestaltet, dass das Spielmaterial und die Tätigkeiten der Erzieher das Kind in eine Umgebung eintauchen kann, in der es die Welt nachahmend ergreifen lernt. So kann es später allen Herausforderungen des Lebens gut gestärkt begegnen. In diesem Alter wirkt alles, was das Kind in seiner Umgebung erlebt, viel stärker als WORTE und GEBOTE.

Der Morgen beginnt mit dem Malen, dem Morgenkreis und im Anschluss mit dem freien Spiel, die Kinder folgen ihren eigenen Spielimpulsen und finden sich dazu in kleineren Spielgruppen zusammen. In der Puppenecke werden die Puppenkinder geweckt und versorgt, es wird geputzt, gekocht, oder Geburtstag gefeiert. Auf dem Bauteppich entstehen Türme, Bauernhöfe, Häuser und Tiergehege. Oder aus Stühlen, Tischen, Brettern, Tüchern und Schneckenbändern werden Höhlen, Feuerwehrautos, Wohnmobile oder Piratenschiffe gebaut und eingerichtet. Zum Spielen stehen allerlei „verwandelbares“ Naturmaterial wie Holzscheiben, Holzklötzer, Tannenzapfen, Wurzeln usw. bereit, durch die Phantasiekraft der Kinder wird es zum SPIELZEUG. Es ist freibleibend und vielseitig verwendbar. So gewinnt das Kind Souveränität dem Spielzeug gegenüber, es bestimmt selbst, was es sein soll.

In der ersten Freispielzeit bereitet ein Erzieher mit einigen Kindern zusammen das gemeinsame Frühstück vor, das sich im Rhythmus der Wochentage wiederholt. Am Montag gibt es Milchreis mit Apfelmus, am Dienstag Knäckebrot und Gemüse, am Mittwoch Lummerlandbrot mit Apfelmus, am Donnerstag selbstgebackene Brötchen und am Freitag Haferbrei mit Nüssen, Rosinen und Obst. Das Frühstück vereint alle Kinder, ein Spruch stimmt auf das Essen ein und Tischsitten werden gepflegt.

Die zweite Freispielzeit nach dem Frühstück findet immer draußen statt, sei es in unserem schönen Garten oder im angrenzenden Wald. Im Garten warten Sandkisten, Schaufeln, Spielhaus, Baumhaus, Klettergerüst, Schaukeln, Turnstange und Rutsche auf die Kinder. Hier begegnen sich alle Kinder der Einrichtung (von Wiegestube bis Integrationsgruppe), das erleichtert Eingewöhnungen und Übergänge. Auch im Garten sind die Erzieher wieder ein nachahmendes Vorbild, sei bei der Gartenarbeit, wie das Laub harken, Wege fegen, Unkraut jäten, Blumen gießen oder bei anfallenden Holzarbeiten.

Je nach Jahreszeit kommen am Ende des Vormittags alle Kinder noch einmal im Gruppenraum zusammen und hören bei Kerzenschein eine kleine Geschichte oder erleben ein Puppenspiel.